Ab 2023 bilden wir in Radolfshausen eine Kirchenkreis-Region mit der Nachbar-Region "5 KiNO" - fünf Kirchen im Nordosten" (der Stadt Göttingen): Roringen, Herberhausen, Nikolausberg, St. Petri Weende und Christophorus in der Nordstadt. Schon seit 2013 fahren wir zusammen aufs Konfi-Camp am Edersee. Am Freitag geht es wieder los. Und den Sommer über sind Sie - neben den Gottesdiensten in Radolfshausen - auch zur Sommer-Reihe nach 5KiNO eingeladen. In diesem Jahr geht es um "Träume". Vielleicht ist das ja mal Anlass für einen kleinen Ausflug ...
Auch bei über 30 Grad im Schatten trägt Leonie am liebsten Rollkragen. Als sie fünf war, hat sie mit ihrem großen Bruder am Adventskranz herumgekokelt. Heimlich. Dabei fing ihr Schal Feuer. Die Brandnarben trägt sie bis heute wie ein Band um den Hals. „Komm doch mit rein. Das Wasser ist sooo herrlich“, ruft ihre neue Freundin. „Ach, nein“, sagt Leonie, „irgendwer muss ja auch auf unsere Sachen aufpassen ...“
Eigentlich wäre Ron lieber eine Frau. Kleider findet er toll. Lange Haare. Und Glitzer und High Heels. Und Sven aus seinem Fußballteam. „Eigentlich bin ich eine Frau“, denkt Ron, „ich sehe nur nicht so aus. Aber wer soll das verstehen ...“
Agnes riecht am Tetrapack. „Geht noch“, denkt sie und kippt den Rest Milch in den Kaffee. Sofort flockt es ein bisschen aus. Das Brot ist zum Abbeißen zu hart geworden. Sie weicht es ein. So hat es die Mutter damals nach dem Krieg auch gemacht. Nächste Woche gibt es neues Geld, denkt Agnes. Die Diakonie um Hilfe zu bitten, fiele ihr nicht ein. Bestimmt kommt das raus. Und wie stünde sie dann vor den Nachbarn da ...
Ich danke dir, dafür, dass ich wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Die Bibel, Psalm 139,14
Dass Agnes früh Mutter wurde und sich dann um Mann und Kinder und später um die alten Eltern gekümmert hat, statt Karriere zu machen, dafür kann sie nichts. Und dafür, dass unsere Gesellschaft Pflegearbeit nicht honoriert, auch nicht.
Dass Rons Oma ihn immer lieben wird - ob im Anzug oder im Abendkleid, ob als Ron oder als Ronja - das weiß er noch nicht. Klar, ihre Freundinnen aus der Gymnastikgruppe werden nicht schlecht staunen. Aber Oma ist cooler, als er ahnt.
Irgendwann wird es Leonie doch zu heiß auf der Liegewiese. Sie streift ihren Pulli ab, rennt im Bikini Richtung Wasser … und springt.
Gott, gib uns jeden Tag den Mut, zu uns und zu unserem Leben zu stehen.
Endlich wieder Familiengottesdienst! Am Sonntag feiern wir Mitmach-Taufe im Europäischen Brotmuseum in Ebergötzen mit Pastorin Wiebke Vielhauer. Am10. Juli um 10 Uhr geht es los. Einlass ab 9 Uhr. Schnappt euch einfach eure Picknickdecke, euren Klappstuhl oder euer Campingsofa und los geht`s! Mit dabei der Posaunenchor Waake-Bösinghausen und die Hamburger Sängerin Herzchen. Das wird bestimmt eine spritzige Angelegeheit!
Etwas lustlos ist sie mit zu der Hochzeit gekommen. Schließlich sind es ja nicht ihre Freunde. Außerdem hat sie mehr als genug zu tun. Kann sich diesen Wochenendausflug zeitlich eigentlich gar nicht leisten.
Nur noch einen Monat bis zur Abschlussprüfung. Und dann? Die Aussicht, danach in dem Betrieb ihres Vaters mitzuarbeiten, findet sie nicht so wirklich prickelnd. Klar. Gemachtes Nest. Eigentlich total super. Aber irgendwie hatte sie sich ihr Leben anders vorgestellt. Nicht so vorgezeichnet. So absehbar. Aber undenkbar, das ihrem Vater zu sagen. Der würde ausrasten.
„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
Die Bibel 2. Timotheus 1,7
Der Trauspruch. Der Pastor ist bei der Predigt angekommen. „Strukturen, die Furcht einflößen, die sind nicht von Gott.“ Sagt er. Ihre Gedanken schweifen ab. Strukturen, die Furcht einflößen… Sie musste es ihrem Vater sagen.
Zur Ruhe kommen. Sich von der Hitze des Alltags abkühlen. Stille genießen. Dazu laden wir in unsere Kirchen ein. Beim Espresso-Gottesdienst mit Vikarin Jana Jäger. Herzlich willkommen.
Wegen der aktuell hohen Inzidenz im Landkreis Göttingen empfiehlt der Kirchenvorstand, in der Kirche eine Maske zu tragen. Denn es darf gesungen werden.
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Die Bibel, Matthäus 18,20
Mai 2013: Es ist Kirchentag in Hamburg. Die Halle platzt aus allen Nähten. Fulbert Steffensky hat gerade seinen Vortag beendet, nun wird Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert. Wir sitzen eng gedrängt auf Schaumstoffwürfeln, die – je nach Veranstaltung – schnell neu geordnet werden können.
Die Einsetzungsworte sind gesprochen. Nun müsste gleich die Einladung folgen: „Kommt, denn es ist alles bereit …“. Ich denke bei mir: „Ui Ui Ui, das wird jetzt ein ordentliches Gedränge geben, bei den vielen hunderten Menschen, die hier in der Halle versammelt sind.“
Aber es gibt kein Gedränge. Dafür eine freundliche Bitte: Jede 2. Reihe wird eingeladen, sich jeweils zur hinteren umzudrehen. Und dann sitzen wir uns gegenüber und wie von Zauberhand kommt Brot und Wein in unsere Reihen. Und später kommen noch Trauben und Käsewürfel dazu, und wir feiern ein Mahl, wie ich es noch nie erlebt habe, und reden mit den Menschen uns gegenüber (die wir zuvor noch gar nicht kannten) über Glauben und Zweifel, über Gott und die Welt.
Und dann stimmt jemand aus der Reihe vor uns spontan ein Lied an: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Bald singt die ganze Halle und ich kann es deutlich spüren: Ja, SEIN Geist von Gemeinschaft und Liebe ist wirklich mitten unter uns!
Landolfshausen feiert Schützenfest im Jubiläumsjahr. Und wir sind mit dabei. Mit einer Andacht zum Schützenjubiläum im DGH am kommenden Sonntag um 10.30 Uhr mit Pastor Roman Vielhauer. Ort ist das DGH. Die Musik übernimmt zur Freude aller die Landolfshäuser Blasmusik.
Morgen ist es soweit: wir feiern Bens Taufe im Waaker Kirchgarten. Zwischen Lupinen und Rosen. Mit Gitarrenmusik und Vogelgezwitscher. Und natürlich mit Wasser und auf den Namen des dreieinigen Gottes. Wat mutt, dat mutt. ;-)
Sitzgelegenheiten (Picknickdecken, Klappstühlen, Rollatoren, ...) bitte selbst mitbringen. Bei Gewitter & Co. geht es in die Kirche. Herzliche Einladung!
Sooft es meine Zeit zulässt, gehe ich schwimmen. Ich liebe es, in das kühle, blauschimmernde Wasser einzutauchen. Allen Mut zusammenzunehmen und einen kurzen Moment die Kälte auf der Haut zuzulassen. Ich lasse mich fallen. Ich spüre, wie die Kraft des Wassers mich trägt. Abtauchen, Stille, durch das Wasser gleiten. Ein Moment ganz für mich. Das Wasser streichelt über meine Haut und scheint allen Stress, Sorgen und Zweifel mit sich zu ziehen.
Manchmal erklingen dann Worte in meinem Kopf, die ich schon oft bei Taufen gehört oder gesprochen habe: „Wasser der Taufe erlöst, macht rein, befreit. Wasser, mit dem wir taufen, ist Zeichen des Lebens. Im Wasser der Taufe geht unter, was von Gott trennt. Aus dem Wasser der Taufe wird der neue Mensch geboren, der im Glauben mit Christus lebt.“
Martin Luther soll an den Tagen, die besonders von Zweifel und Not bestimmt waren, die Worte „Ich bin getauft“ in seinen Schreibtisch geritzt haben. Vielleicht hat er damit versucht, sich an die bedingungslose und unverbrüchliche Liebe Gottes zu erinnern, die uns in der Taufe zugesagt ist.
Im Wasser kann ich diese Zusage einen Moment lang spüren. Sie gibt mir Kraft für meinen Alltag.
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Die Bibel, Jesaja 43,1