Abkühlung gewünscht? Herzlich willkommen in unseren entspannt und klimaneutral gekühlten Kirchen. Beim Tauf- oder Espresso-Gottesdienst in Waake oder in den Offenen Kirchen in Ebergötzen (10-18 Uhr), Falkenhagen oder Landolfshausen (jeweils 10-12 Uhr).
In Waake feiern wir am 19. Juni die Einführung von Kirchenvorsteherin Petra Rauterberg. Anschließend: Sakt, Saft und Selters im Kirchgarten. Und Eis gibt es auch dazu.
Anfang Juni war ich für ein paar Tage mit Tochter, Schwester, Nichte und Neffen in Amsterdam. Gemeinsam schipperten wir im Mietboot durch die Grachten, besuchten van Goghs Sonnenblumen im Museum und aßen haufenweise Friet Saté - ja, genau, das sind Pommes mit pikanter Erdnusssoße. Und für einen lauen Abend hatten wir noch letzte Tickets für einen Besuch im Anne-Frank-Haus ergattert.
Über zwei Jahre lang verbarg sich die junge Anne. Zusammen mit sieben anderen in einem Versteck im Hinterhaus des Geschäftsgebäudes an der Prinsengracht, in dem ihr Vater zuvor als Kaufmann angestellt gewesen war. Ihr Zimmerchen - kaum größer als unser Gästebad - teilte sie sich mit einem älteren Herrn. Das Fenster abgedunkelt aus Angst vor Entdeckung. Wenn tagsüber im Lager unter dem Versteck gearbeitet wurde, durfte das Wasser nicht laufen, die Toilettenspülung nicht benutzt werden, die Versteckten nur vorsichtig schleichend umhergehen. Um der Tristesse zu entgehen, hatte Anne Zeitungsbilder an ihre Wand geklebt - von Greta Garbo und Heinz Rühmann, der jungen Prinzessin Elisabeth von England und dem niederländischen Königshaus. Journalistin wollte Anne werden, und später einmal eine berühmte Schriftstellerin. Dass ihr Tagebuch tatsächlich zu einem der meist gelesenen Bücher der Welt werden würde, hat sie nicht mehr erlebt. Kurz vor Kriegsende starb sie ausgehungert an Typhus im KZ Bergen-Belsen. Heute wäre sie 93 Jahre alt geworden.
Mit einem Audioguide am Ohr wanderten wir durch die Ausstellungsräume. Im Versteck selber machte die Kommentierung eine Pause. Die Räume entfalteten ihre eigene Wirkung. Und ich fragte mich: Wieso tun wir Menschen einander sowas an? Bietet das Leben nicht schon genug Katastrophen - Überschwemmungen, Brände und Stürme, Krankheiten und frühen Tod, … Wieso nur machen wir es uns gegenseitig oft noch zusätzlich schwer? Wäre es nicht besser, wir würden lernen, einander zu achten und uns den Wagnissen des Lebens mit vereinten Kräften zu stellen?
Alles was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch.
Die Bibel, Matthäusevangelium 7,12
Wie würde unsere Welt sich verändern, wenn das unser Leitbild wäre?
Morgen ist es endlich soweit: Unsere Vikarin Jana Jäger absolviert ihren Examensgottesdienst: um 10 Uhr in Ebergötzen. Im März musste die Prüfung wegen Krankheit verschoben werden. Jetzt geht es los. Herzliche Einladung!
Halleluja! Nach zwei Jahren pandemiebedingter Singpause ging es heute endlich wieder los: erstes Treffen des Senioren-Singkreises Radolfshausen mit Pastorin Wiebke Vielhauer und ihrer Gitarre. Auf dem Platz vor der Wilhelm-Busch-Mühle ließ sich kräftig jubilieren. Und dank Anne und Lisa und ihrer Schubkarre fanden auch alle Noten unversehrt zum Mühlengarten und wieder zurück in die Kirche.
Wenn Sie auch Lust haben mitzusingen: Das Einstiegsalter ist 65 Jahre (Ausnahmen nach Absprache 05507-1374 wiebke.vielhauer@evlka.de). Besondere gesangliche Ausbildung ist nicht erforderlich, nur gute Laune und Spaß an der Gemeinschaft. Gesungen werden moderne Kirchen-Songs, aber auch Altbewährtes wie "Du, meine Seele singe". Für eine lange Kirchennacht haben wir ein Programm "Im weißen Rössl" geprobt. Für den Besuch des Bischofs stand "I will follow him" aus Sister Act" auf dem Programm. Wir treffen uns einmal monatlich donnerstag vormittags um 10 Uhr. Die nächsten Treffen sind am 10. Juli, 4. August und 1. September. Ganz herzlichen Dank an die Wilhelm-Busch-Mühle Ebergötzen für die großartige Gastfreundschaft!
Heute jedenfalls haben wir unsere Sing- und Lachmuskeln alle ordentlich gespürt. Und zum Schluss gab es auch noch einen wunderschönen Gartenstrauß für die Dirigentin.
Kürzlich war ich mit meinem Vikariatskurs auf Studienreise. Wir verbrachten eine Woche in den Niederlanden.
In Utrecht gibt es jede Menge Kirchen – aber längst nicht mehr genügend Gläubige, um all die Gotteshäuser regelmäßig zu füllen. Aus diesem Grund werden einige der Gebäude nun anderweitig genutzt: vorzugsweise als Museen oder als gastronomische Einrichtungen.
So aßen wir einmal in der ehemaligen Westerkerk, einst eine der Hauptkirchen der Stadt, zu Abend. Seit 2019 wird das Gebäude nämlich als Hotel und Restaurant genutzt: In die linke Hälfte des gewaltigen Kirchenschiffs wurden auf mehreren Etagen Zimmer eingebaut, im Erdgeschoss befindet sich die Küche. Unter und auf den Emporen sind Tische und Stühle platziert. Die Orgel ist nach wie vor in Benutzung, regelmäßig finden Konzerte statt.
Für mich war es eine interessante Erfahrung, in diesem Ambiente eine orientalische Hähnchen-Pfanne und ein kühles Bier zu mir zu nehmen anstatt Brot und Wein. Aber merkwürdig war es allemal. Dabei gibt es auch in Deutschland schon jede Menge umgewidmete Kirchen. Sie werden nun als Kletterhalle, Buchhandlung oder für Wohnraum genutzt. Und dieses Thema wird sich in den kommenden Jahren noch zuspitzen. Der Rückgang der Kirchenmitglieder einerseits und die Vielzahl an Gebäuden andererseits konfrontieren uns mit der Frage, was aus all den Kirchgebäuden werden soll.
Keine Frage: Solch eine Umwidmung ist schmerzhaft, schließlich hat man in der örtlichen Kirche oftmals wichtige Lebensstationen gefeiert. Wenn ein Kirchengebäude aufgegeben werden muss, dann führt das deutlich vor Augen, dass wir als Kirche schrumpfen.
Dennoch habe ich die Hoffnung, dass der unausweichliche Umbruch in unserer Kirche auch Chancen mit sich bringt – wenn nämlich auf alte Fragen neue Antworten gefunden werden müssen:
Was ist Kirche? Ein bloßes Gebäude oder das von Gott inspirierte, lebendige Miteinander von Menschen?
Ein Vers aus dem Hebräerbrief erinnert daran, dass es nicht die irdischen Bauwerke, nicht die Äußerlichkeiten sind, die für uns Christinnen und Christen entscheidend sind:
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13,14)
Der Mai geht jetzt so langsam zu Ende. Ich möchte mit Ihnen schon einen kleinen Blick in den Juni wagen. Die Monatslosung für den Juni steht im Hohelied 8, 6:
Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm.
Denn Liebe ist stark wie der Tod.
Gerade in Anbetracht von Krieg und Gewalt ein schöner Wunsch.
Ja, mehr noch, er kommt einem Schwur gleich. Was einmal versiegelt wurde, kann nicht mehr einfach verloren gehen. Ein Siegel muss man erst brechen um das Darunterliegende sichtbar machen zu können.
Die Liebe - stark wie der Tod. Aber nicht stärker – ich persönlich finde das unheimlich tröstlich.
Durch dieses ausgeglichene Kräfteverhältnis haben wir auch nach allen schrecklichen Erfahrungen, die Menschen derzeit machen müssen, eine Chance, wieder neu anzufangen.
Könnten wir sonst nach dem Tod eines geliebten Menschen unser durch Liebe versiegeltes Herz auch für den neuen Lebensabschnitt öffnen? Was meinen Sie?
Mit neuem Namen, aber in alter Verbundenheit grüßt Sie Ilona Raupach
Unser Prädikantin Ilona Stieg hat geheiratet und heißt nun Ilona Raupach. Wir wünschen Gottes Segen für die gemeinsame Zukunft!
Ganz so hübsch wie auf dem Bild sieht es auf der Südseite unserer Kirche im Moment leider nicht aus. Der Grund dafür aber ist erfreulich: Die Bauarbeiten zum Anbau haben begonnen! Natürlich geht unser Gemeindeleben fröhlich weiter - als "Leben auf der Baustelle" sozusagen - und wie! Am kommenden Sonntag um 10 Uhr feiern wir Gottesdienst in unserer Kirche (die ist nämlich noch unverändert) und taufen Rieke Sophie Gerke und Malte Rudolph. Herzliche Einladung!
Zum traditionellen Himmelfahrtgottesdienst laden wir in diesem Jahr wieder in den Garten des Brotmuseums in Ebergötzen ein. Mit von der Partie: der Posaunenchor Waake-Bösinghausen unter der Leitung von Dr. Hermann Martens. Herzliche Einladung!
Als ich im Februar dieses Jahres nach Portugal geflogen bin, kam unser Flugzeug ganz plötzlich in starke Turbulenzen. Ängstlich schaute ich zu meinem Nachbarn herüber und sah, wie der junge Mann seine Hände faltete.
Im Flugzeug scheint es während starker Turbulenzen keine Atheisten zu geben.
Nicht nur mein Nachbar und ich hatten die Hände gefaltet. Alle um uns herum ebenfalls.
Nach 10 Minuten – für mich hatte es sich angefühlt wie Stunden – war alles vorbei.
Die Sonne strahlte wieder und auf den schneebedeckten Bergen unter uns spiegelte sich ihr helles Licht.
In Momenten, in denen man sich völlig ausgeliefert fühlt, sucht das ängstliche Herz etwas, an dem es sich festhalten kann. Da weiß der Kopf nicht mehr weiter und auch die Diskussion um ein „gibt es“ oder „gibt es nicht“ kommt einem nicht in den Sinn. Die Hände finden sich fast automatisch und falten sich und das Herz wendet sich an das große „DU“.
In der christlichen Tradition nennen wir dieses „DU“ Gott.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Die Seele baumeln lassen. Ruhe genießen. Den Sonntag feiern. Dazu laden wir morgen ein nach Waake. Beim Espressogottesdienst mit Pastor Roman Vielhauer. Herzlich willkommen!