© Wiebke Vielhauer

Frühstücksgedanken am 1. Sonntag nach Trinitatis - von Vikarin Jana Jäger

Sat, 18 Jun 2022 22:15:00 +0000 von Wiebke Vielhauer

Sooft es meine Zeit zulässt, gehe ich schwimmen. Ich liebe es, in das kühle, blauschimmernde Wasser einzutauchen. Allen Mut zusammenzunehmen und einen kurzen Moment die Kälte auf der Haut zuzulassen. Ich lasse mich fallen. Ich spüre, wie die Kraft des Wassers mich trägt. Abtauchen, Stille, durch das Wasser gleiten. Ein Moment ganz für mich. Das Wasser streichelt über meine Haut und scheint allen Stress, Sorgen und Zweifel mit sich zu ziehen.
 
Manchmal erklingen dann Worte in meinem Kopf, die ich schon oft bei Taufen gehört oder gesprochen habe: „Wasser der Taufe erlöst, macht rein, befreit. Wasser, mit dem wir taufen, ist Zeichen des Lebens. Im Wasser der Taufe geht unter, was von Gott trennt. Aus dem Wasser der Taufe wird der neue Mensch geboren, der im Glauben mit Christus lebt.“ 
 
Martin Luther soll an den Tagen, die besonders von Zweifel und Not bestimmt waren, die Worte „Ich bin getauft“ in seinen Schreibtisch geritzt haben. Vielleicht hat er damit versucht, sich an die bedingungslose und unverbrüchliche Liebe Gottes zu erinnern, die uns in der Taufe zugesagt ist. 
 
Im Wasser kann ich diese Zusage einen Moment lang spüren. Sie gibt mir Kraft für meinen Alltag. 
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.
 Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.
Die Bibel, Jesaja 43,1

Jana Jäger
Quelle: adrit1 auf pixabay & Wiebke Vielhauer
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