Irdische Hütte und himmlisches Zu-Hause
Manchmal streiten sie sich. Wer zuerst rein darf; wem die leckersten Körner und Obststücke gehören. Dann tschilpen sie lautstark durcheinander oder fliegen aufgeregt um die Baumkrone. Dabei bekommen doch alle etwas ab. Der Hauseigentümer füttert sie das ganze Jahr über.
Seit vielen Jahren hängt das Vogelhäuschen am Ast des knorrigen Apfelbaums. Dompfaff und Kohlmeise, Spatz und Rotkehlchen und viele andere genießen die aufmerksame Fürsorge. Sie vertrauen darauf, dass immer wieder neues Futter nachgelegt wird. Selbst Bruno, der hellgraue Kater, der gelegentlich unter dem Schaukelstuhl liegend neugierige Blicke nach oben wirft, kann sie nicht stören. Die Piepmätze fühlen sich geborgen und sicher unter dem Dach des freischwebenden Häuschens.
Heute ist nur ein Dompfaff daheim, sucht kurzzeitig Erholung und Frühstück. Dann putzt er seine blau-roten Federn, kontrolliert sein aufgebauschtes Gefieder, flattert und verlässt gestärkt seine Zwischenheimat. Wie schön, wenn ein Geschöpf Unterschlupf findet. Ein bergendes Zuhause auf Zeit. Lächelnd betrachte ich aus dem Fenster meiner Wohnung, wie selbst kleine Geschöpfe die Fürsorge eines anderen genießen. Einer sorgt für Obdach, auch wenn mancher Sturm das „Oberstübchen“ durchfegt, Wetter und Alter das Gebäude angreifen. Kein Lebewesen kommt umhin, dass sein Körper vergeht, brüchig wird mit morschen „Balken“, wackeligen „Stützwänden“ oder einem „verstaubten Dachboden“. Was aus der „Ruine“ wird, bleibt unseren irdischen Augen verborgen. Beim Apostel PAULUS dagegen herrscht Vorfreude auf den Umzug in neues Daheim, einladend geräumig, hell und warm. GOTT selbst wohnt darin; lädt uns ein, IHN zu besuchen. Denn in Seinem Haus feiert das Leben Auferstehung und Neubeginn.
Herzliche Segenswünsche, Ihre/Eure Karin Klement