Du Gott der Liebe,
wir können kaum glauben, was wir sehen: Der Krieg bricht sich Bahn. In der Ukraine. In Europa, gar nicht weit von hier. Panzer um Panzer rollt durch die Landschaft. Etwas fällt vom Himmel, explodiert — mitten in der Stadt. Häuser brennen. Menschen sterben oder werden verletzt. Andere sind auf der Flucht. Werden auseinandergerissen. Wieder andere werden zu den Waffen gerufen.
Die Alten unter uns, die haben es selbst erlebt. Damals. Für die Jüngeren ist es unvorstellbar. Wir sind fassungslos. Erschrocken über das, was Machtstreben anrichtet. Entsetzt, dass Völkerrecht gebrochen wird. Dass Krieg ist — nur drei Flugstunden entfernt.
Gott wir bitten dich: Schau uns an in unserer Not. Sei uns Menschen nahe: in der Ukraine, in Russland, überall auf der Welt, wo Menschen sich fürchten. Wo Menschen auf der Flucht sind vor Hass, Machtstreben und Gewalt. Vor dem Wahnsinn des Krieges. Sei bei den Kindern und Großeltern. Sei bei den Müttern und Vätern. Sei bei allen, die guten Willens sind. Und bei den anderen auch — mit deinem Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Schau auf uns, auf deine Menschen. Schenke den Mächtigen Vernunft, den Zerstrittenen Versöhnung. Hilf uns helfen, verbinden, was zerbrochen ist. Und gib uns Hoffnung, die uns weiterträgt.
Amen.