Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und mein Burg, mein Gott, auf den ich traue.
Die Bibel Psalm 91,1-2
In einer der Gemeinden, mit denen ich regelmäßig Gottesdienst feiern darf, wohnt eine ältere Dame aus der Ukraine. Oft fragt sie am Ende des Gottesdienstes, ob sie ein Gebet sprechen darf.
Obwohl ich weiß, dass ihre Beiträge manches Mal sehr lang und persönlich sind, verwehre ich ihr diese Bitte, diesen Herzenswunsch, nicht. Am 20. Februar war es wieder einmal so weit.
Der inzwischen reale Krieg in der Ukraine hing schon wie eine dunkle Wolke über uns.
Die Frau, selber auf der Flucht vor einem Krieg nach Deutschland gekommen, fing in ihrem starken Dialekt an zu sprechen: „Herr, lass keinen Krieg kommen. Hilf den Menschen. Ich habe so viel Leid erlebt. Aber ich weiß, was auch kommt – du hilfst uns weiter. Du bist da. Du beschützt uns unter deinem Schirm. Deine Flügel breitest du über uns aus. Da finden wir Schutz …“
Nach diesem Gebet waren alle tief berührt. Ich brauchte eine Zeit, um den Segen sprechen zu können. So nahe gingen mir diese Worte.
Mögen die Worte aus Psalm 91 auch uns Zuversicht und Kraft schenken, wenn die Welt ins Wanken gerät.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Ilona Stieg
Ilona Stieg