Am kommenden Sonntag feiern wir Gottesdienst in Radolfshausens ältester Kapelle: in Falkenhagen. Um 10 Uhr erwartet Sie dort Prädikatin Ute Fiuza mit geistlichen Gedanken zum Sonntag. Herzliche Einladung!
Vor ein paar Wochen ist ein sehr guter Freund von mir ganz plötzlich gestorben. Als wir ihn am Totenbett aussegneten, wünschte sich seine Frau das Lied: „Mache dich auf und werde licht.“ Das haben wir oft gemeinsam gesungen.
Später kamen wir ins Gespräch über den Liedvers, insbesondere über das Wort „licht“, das darin enthalten ist. Es geht nicht darum, aus sich selbst ein Licht zu machen (welcher Art auch immer). Es geht darum, „licht“ im Sinne von durchlässig zu werden.
Licht mit kleinem „l“! Nicht mein Licht soll leuchten, sondern Gottes Licht soll durch mich leuchten. Das kann ich nicht machen, das liegt nicht in meinem Einflussbereich. Gottes Licht ist reine Gnade und leuchtet wann und wo es will. Aber mich durchlässig – mich „licht“ machen wie der Wald im Winter, das liegt in meinem Einflussbereich.
Wir werden geboren aus dem Licht und wir sterben wieder ins Licht. In Gottes Licht.
Sich durchlässig, sich „licht“ machen, das möchte ich auch schon in meinem Leben hier auf der Erde. Damit ich hier und jetzt bereit bin für Gottes Licht, von dem ich komme und zu dem ich gehe. Damit die Herrlichkeit des Herrn schon jetzt über mir aufgehen und durch mich leuchten kann – so ER es denn will.
Im Gottesdienst zur Ruhe kommen und sich stärken lassen. Dazu laden wir ein. Beim Espressogottesdienst mit Prädikantin Ute Fiuza am kommenden Sonntag in Ebergötzen. Herzlich willkommen!
Die Kirche St. Cosmas und Damian erhält einen Anbau, der als Ort der Zusammenkunft für ganz Ebergötzen gedacht ist.
„Mit diesem Bauprojekt öffnet sich die Kirche noch mehr ins Dorf hinein. Einmal rein äußerlich durch die lichte und transparente Bauweise. Zum anderen auch, was die Nutzung angeht. Wir wollen, dass unser Kirchberg ein Treffpunkt für das Dorf wird. Zum Klönen, zur Chorprobe, zur Diskussion und für vieles mehr. So kann man z.B. erst in der Kirche Taufe feiern und danach im Anbau mit den Gästen speisen. Kirche kann eben mehr als beten. Auch wenn wir das besonders gut können“, sagt Pastorin Wiebke Vielhauer mit einem Augenzwinkern.
In den rund 85 m² Anbau entstehen ein teilbarer Gruppenraum, eine Unisex-Toilette und eine Küche. Der neue Gebäudeteil ist bewusst modern gehalten ist, erläutert Architekt Gregor Bringmann. Durch die ökologische Holzrahmenbauweise und viel Glas fügt sich der Anbau zugleich harmonisch an das historische Gebäude an. Zusätzlich wird auch die Kirche umgebaut. Beide sind dann barrierefrei. Die Bestuhlung wird dabei erneuert. Die Orgel wird erweitert. Das neue Raumkonzept spart Heizkosten und leistet so einen wertvollen Beitrag für das Klima.
„Wir haben es hier mit drei verschiedenen Bereichen zu tun“, so Ilse Sauerland von der Bau- und Liegenschaftsabteilung des Kirchenkreisamts Göttingen‐Münden. „die jeweils eine eigene Finanzierung haben. Der Anbau wird z.B. vom Kirchenkreis Göttingen, von der Landeskirche Hannovers und vom Land Niedersachsen – ZILE‐Mittel (Basisdienstleistung) - gefördert. Es ist toll, wieviel Unterstützung wir bei der Umsetzung dieser drei Maßnahmenbereiche sowohl vom Land Niedersachsen, als auch der Landeskirche, dem Kirchenkreis und den vielen Einzelspender:innen erhalten. Dafür bedanken wir uns sehr.“
Die Gesamtkosten aller drei Maßnahmen liegen bei 710.000 €. Für Orgel und Kircheninneraum werden noch ca. 59.600 € benötigt. Spenden sind hier sehr willkommen und natürlich steuerlich absetzbar. Das Richtfest des Anbaus ist für den Herbst geplant. Die Fertigstellung für den Sommer 2023.
Dieses Jahr konnte es endlich wieder stattfinden: Nach zwei Jahren Corona-Pause waren die Konfis aus unserem Gemeindeverbund und aus unserer Göttinger Nachbarregion zum KonfiCamp am Edersee. Ich war auch dabei, als Teil des Teams.
Mehrmals pilgerte ich mit Konfis durch die schöne nordhessische Landschaft am Edersee, dessen Wasserpegel auch dieses Jahr wieder ziemlich niedrig ist. Stellenweise ist er nicht mehr als ein größeres Rinnsal. Das matte Laub der Wälder zeigt an, dass die Bäume nicht die Menge an Wasser bekommen, die sie benötigen.
Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.
Die Bibel, 1. Chronik 16,33
So lautet der Monatsspruch für den nun beginnenden August. Jubelnde Bäume – ein schönes Bild, finde ich, und stelle mir dabei vor, wie mächtige Baumkronen sich im Wind wiegen und das Laub Beifall raschelt. Aber der Anlass für diesen Jubelsturm hat es in sich: weil Gott kommt, um die Erde zu richten.
Wenn Gott richtet, bedeutet das: Er setzt etwas zurück ins Recht. Er stellt Gerechtigkeit her.
Die diesjährige Hitzewelle in unserem Land ist eine Folge des menschengemachten Klimawandels. Ungerecht daran finde ich, dass darunter auch sehr viele Menschen leiden, die nicht zur Erderwärmung beigetragen haben: Menschen in armen Ländern oder Jugendliche und Kinder auf der ganzen Welt.
Ich habe die Hoffnung, dass die Natur noch geheilt werden kann, dass ihr noch Gerechtigkeit widerfahren wird. Das werden wir Menschen nicht allein bewerkstelligen können, da brauchen wir den einigenden Geist Gottes. Aber, um es mit der Theologin Dorothee Sölle zu sagen: „Gott hat keine anderen Hände als die unseren.“
Ich habe die Hoffnung, dass unsere Konfis und auch noch ihre Kinder eines Tages wieder an jubelnden Bäumen mit saftig-grünem Laub vorbeipilgern. Jan Oliva
Zur Ruhe kommen. Gottes Spuren suchen. Kraft tanken. Dazu laden wir am kommenden Sonntag in die Kirche in Waake ein. Beim Espresso-Gottesdienst mit Pastor Roman Vielhauer. Herzlich willkommen!
Vor knapp einem Jahr, genau am 14. Juli 2021, wurden große Teile des Ahrtals von Starkregen und einer anschließenden Flutwelle zerstört. In dieser Katastrophennacht starben über 130 Menschen. Ganze Häuser wurden weggespült, die Infrastruktur, Strom-, Wasser, Gasversorgung zerstört. Viele Menschen stehen noch heute vor den Trümmern ihrer Existenz und leiden bis in die Gegenwart unter den schrecklichen Erinnerungen und Erlebnissen dieser Nacht. Noch immer türmen sich Schuttberge in den Straßen auf und mit jedem Regenschauer wächst die Angst, das Wasser könnte erneut ansteigen.
Das Leid und den Schmerz dieser Nacht zu verarbeiten, wird noch viele Jahre dauern und auch politisch wird derzeit mühsam aufgearbeitet, welche Mechanismen zum Schutz versagt haben.
An solchen Katastrophen wird besonders deutlich, wie zerbrechlich das Leben ist und wie Not und Leid uns alle treffen können.
Doch die Katastrophe hat auch die große Hilfsbereitschaft der Menschen offenbart. Ganze Vereine und Handwerksfirmen sind in die Flutgebiete gefahren, um Menschen beim Schlammkehren zu helfen, Essen zu kochen oder auch das Entsetzen und die Trauer zu teilen. Riesige Summen an Spendengeldern sind eingegangen, und bis heute gibt es ehrenamtliche HelferInnen, die am Wochenende mit Arbeitskraft die Menschen in den betroffenen Gebieten unterstützen. Denn noch sind lange nicht alle Schäden beseitigt.
Hilfe und Mitgefühl können die Nacht nicht ungeschehen machen und den Verstorbenen nicht ihr Leben wiederbringen, aber Menschen, die mit Herz und Hand anderen beistehen, können helfen, diese schwere Zeit durchzustehen.
Und das macht mir Mut und Hoffnung für die Zukunft, bei allem was vor uns liegt!
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Mein Name. Er begleitet mich mein Leben lang. Bei der Taufe genannt vor Zeugen. Und dann einmal zu lesen auf meinem Grabstein.
Mein Name hebt mich heraus aus vielen sonstigen Namen. Macht mich unverwechselbar. Macht mich einmalig. Macht mich erkennbar und wertvoll. Er holt mich heraus aus der Anonymität der Masse. In der Anonymität kann man versuchen, sich zu verstecken. Hasskommentare im Netz. Anonyme Schreiben. Und die Namenlosigkeit im Kriege. Berühren uns denn noch die Meldungen von soundso vielen Getöteten? Erst mit dem Namen eines Einzelnen kann ich Mitgefühl und Trauer empfinden. Dadurch kann ich Anteil nehmen an seinem Schicksal.
Gott ruft mich heraus aus der Namenlosigkeit. Er ruft mich bei meinem Namen. Und damit verbunden heißt es: Fürchte dich nicht – ich befreie dich – du gehörst zu mir.
Nicht, dass dir von da an nichts mehr zustoßen könnte. Wasserfluten können dich ereilen, reißende Ströme dich bedrohen. Und durch Feuer magst du gehen müssen. So heißt es beim Propheten Jesaja. (Wie aktuell!) Dennoch: Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.
Gottes „Ich bin bei dir, fürchte dich nicht“ - könnten wir es unsererseits in kleine Münze übertragen? Namen zu erfahren und zu benennen, um zu sagen: du gehörst zu mir? Und es auch in die Tat umsetzen, wenn Hilfe benötigt wird?
Wir stehen an deiner Seite, wenn du bedrängt wirst. Wir machen uns für dich stark.
Solche Versprechen und Zusagen verpflichten uns zum Handeln. Auf welche Weise gehandelt wird, müssen wir diskutieren.
Zum Ferienstart laden wir in die Kirchen in Falkenhagen und Landolfshausen ein. Zum Espressogottesdienst mit Pastor Roman Vielhauer. Die kleine Landpartie für alle, die im Lande sind.