Zur traditionellen Kirchenreinigung traf sich der Kirchenvorstand Ebergötzen auch in diesem Jahr kurz nach Erntedank - hier im Bild Stefani Brandes, Christhard Löber, Kai Bode und Anette Bennemann. Nachdem die Göttinger Tafel die Erntegaben abgeholt hatte, kamen Besen, Feudel und Staubtuch zum Einsatz. Und nun ist unsere Kirche wieder blitzeblank für die nächsten Feten ... zum Bespiel für die Luther-Sause zum Reformationstag mit Familiengottesdienst und Kürbissuppe am kommenden Montag. Herzlichen Dank an alle Saubermänner und -frauen!
Solche Augenblicke kennen wir. Da gab es eine große Herausforderung, jetzt aber ist alles geschafft. Habe ich es allein geschafft oder hat mir jemand geholfen? Etwas allein zu schaffen, kann einen stolz machen. Aber oft genug brauchen wir Hilfe. Und das besonders dann, wenn unsere eigenen Kräfte und Fähigkeiten nicht ausreichen.
Ein Spruch der Feuerwehr macht das sehr eindrücklich deutlich: „Stell dir vor, es brennt und keiner kommt.“ Hilfe in großer Not. Darauf bin ich dann angewiesen! Und wir könnten viele Beispiele nennen, wo wir dringend auf Hilfe angewiesen sind. Ohne Hilfe gibt es kein Zusammenleben.
Neben solchen drastischen Situationen wie Feuer, Unfall oder schwere Krankheit gibt es aber auch genügend „kleinere“ Alltagssituationen, die uns dankbar sein lassen. „Das hat mir gut getan“ kann ich sagen, wenn ich jemandem mein Herz ausschütten konnte. Oder wenn die Nachbarschaftshilfe für mich eingekauft hat. Oder wenn ich in der Stille nachdenken konnte. Das hat mir gut getan, im Gebet zu erleben, wie ich aufatmen konnte. Wie ich etwas an Kraft verspüren konnte, die ich aus mir selbst heraus nicht hätte entwickeln können.
Der Prophet Jeremia (Jer. 17, 14) sagt es mit seinen Worten: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen“. Er betet und ist überzeugt: ihm wird geholfen. Wie seine Hilfe aussah, wissen wir nicht. Aber dass Jeremia sich der Hilfe Gottes gewiss war, das sagt er selbst. Und wo er solche innere Gewissheit erlebt hat, dort wurden in ihm Kräfte geweckt. Unsere Bitten um Hilfe mögen uns auch derart gewiss machen, selber Hilfe zu bekommen. Und darüber hinaus mögen sie uns die Augen öffnen, wo wir anderen zu einer Hilfe werden könnten.
Am 1. Oktober konnte das Dorf Falkenhagen das Glockenjubiläum feiern. 200 Jahre schon hängen die Glocken im Turm der kleinen Kapelle und begleiten mit ihrem Läuten fröhliche und traurige Anlässe. Sonntags rufen sie zum Gebet und zum Singen zur Ehre Gottes. In der Woche erinnern sie daran, dass Gott alle Tage begleitet - dunkle und helle. Wird ein Kind geboren, erfährt es das Dorf zuerst durch das Geläut. Und wird ein Falkenhagener auf dem letzten Weg begleitet, so rufen die Glocken auch dazu die Menschen im Dorf zusammen. Unsere Glocken - gut, dass wir sie haben. Zum Erntedankfest wurden aus diesem besonderen Anlass nun im Anschluss an den Gottesdienst jede Menge Würstchen gegrillt und verputzt. Mit allem, was dazu gehört. Ganz herzlichen Dank an Alexander Böning, Bettina Liebau, Hartmut Diedrich und Lisa Sakel.
Seit einigen Tagen lese ich meinem jüngsten Enkelsohn aus Astrid Lindgrens Kinderbuch Tomte Tummetott vor. Tomte ist ein Wichtelzwerg aus dem hohen Norden. Niemand hat ihn je gesehen. Aber es gibt ihn. Immer wieder finden die Kinder am Morgen im Schnee Spuren seiner nächtlichen Besuche auf dem Bauernhof. Sobald es dunkel geworden ist, kommt Tomte aus seinem Versteck, huscht hierhin und dorthin: zu den Tieren im Stall, zum Hund draußen in der kalten Hütte und der Katze drinnen im Heu. Er schleicht sich auch in die Schlafkammern von Eltern und Kindern. Allen flüstert er Worte gegen Sorge und Angst zu: Viele Winter und viele Sommer sah ich kommen und gehen. Geduld nur, Geduld! Der Frühling ist nah. – Mein kleiner Enkel will die Geschichte jeden Abend neu hören. Auch mir tun die Wichtelworte gut, gerade jetzt, wo alle spüren, dass der Sommer vorbei ist und der Winter bevorsteht.
Vielen von uns wird in diesen Tagen bang. Werden wir demnächst frieren? Bleiben wir gesund? Reicht das Geld für Strom, Heizung, Zinsen und Miete? Und hinter dem allen lauert die Angst vor dem Krieg. Und vor den Folgen für das Klima der Erde.
Fragen dieser Art stellt in der Erzählung von Astrid Lindgren keiner. Aber auch dort kennt man die Angst im Dunkeln und die Furcht vor der Nacht. Auch dort weiß man von Kälte und Not, wenn das Feuer im Ofen erlischt. – Mich erinnern die Wichtelworte an die Geschichte von der Sintflut. Hatte Gott eben noch voll Entsetzen feststellen müssen: das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf - so lässt er nun den Regenbogen als Zeichen seiner bleibenden Treue zur Erde und seinen Geschöpfen aufleuchten; und er verspricht: solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1.Mose 8, 21.22)
Ich wünsche Ihnen und hoffe für uns alle, dass wir wohl behütet durch die Dunkelheit und Kälte der kommenden Wochen kommen; dass wir geduldig ertragen, was auch immer auf uns zukommt; und vor allem, dass wir nicht aufhören, dem treuen Gott zu vertrauen, der uns nicht im Stich lässt; der uns sucht und behütet, auch wenn wir ihn nicht sehen können.
Pastor Rainer Dinger
Pastor im Gastdienst in der Kirchengemeinde Landolfshausen
Dem Frieden Raum geben. Die Seele baumeln lassen. Den Sonntag feiern. Dazu laden wir ein. Beim Sonntagsgottesdienst in Ebergötzen und Landolfshausen mit Pastorin Wiebke Vielhauer. Diesmal geht's um Nächstenliebe - und was uns manchmal daran hindert, ihr nachzukommen. Herzlich willkommen in unseren Kirchen!
Der Apfelbaum im Pfarrgarten hat sehr gut getragen in diesem Herbst. Die Äpfel sind nicht so gut zum Lagern, aber super zum zeitnahen Verzehr, zum Beispiel im Müsli oder als Apfelmus. Wer mag, kann sich aus der Erntekiste im Kirchweg 10 gern bedienen.
Worüber können Sie sich so richtig freuen? Bei mir ist es unter anderem der morgendliche Blick aus dem Fenster.
Vor meinem Fenster steht ein Apfelbaum. Im Winter liebe ich ihn besonders, wenn der Schnee daumendick seine Äste bedeckt. Dann stelle ich mir immer vor, er schläft. Im Frühjahr kann ich dann das Knospen beobachten. Jeden Tag ein Stück mehr. Wie in Zeitlupe entfalten sich die Blüten und werden immer bunter und größer. Vor ein paar Jahren hat sich ein Vogelpaar ein Nest in seine Äste gesetzt. Nun habe ich jedes Jahr neue Nachbarn mit Nachwuchs. Als ich vor zwei Wochen von einem dreiwöchigen Urlaub heimkehrte, dachte ich zuerst, jemand habe „meinen“ Apfelbaum gestutzt, so viel Luft nach oben war plötzlich. Doch es war nur die Fülle der Früchte, unter der die Äste des Baumes sich bogen. Im Grunde muss ich die Früchte nicht einmal selber essen. Mir reicht es, wenn ich ihn sehe. Jeden Morgen. Den Apfelbaum vor meinem Fenster. Auf dass er mein Herz erfreue ...
Und worüber können Sie sich so richtig freuen? Roman Vielhauer
Sich Ruhe gönnen. Auf Gott hören. Frieden finden. Dazu laden wir ein beim Sonntags-Gottesdienst mit Prädikantin Ilona Stieg am kommenden Sonntag. Herzlich willkommen in unserer Kirche in Waake!
Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
Die Bibel, Psalm 145,15
In diesem Sommer hat uns ein eigenwilliger Baum ganz besonders reich beschenkt.
Die Geschichte dieses wundersamen Baums ist wie folgt: Er kam in unseren Garten als veredelte Aprikose. Wir wollten mal etwas Exotisches. Die Aprikose jedoch schien sich nicht wohl zu fühlen bei uns. Sie mickerte ein paar Jahre vor sich hin, lies nie eine Aprikose sehen und starb dann von der Spitze her ab.
Wir wollten den Baum schon zu Brennholz machen, als sich ein grüner Trieb von unten gen Himmel schob. Den ließen wir stehen und warteten ab. Es entstand eine „Zibarte“, eine uralte Pflaumenart, die seit der Jungsteinzeit unverändert geblieben ist.
In diesem Jahr beschenkte uns dieser Pflaumenbaum über und über. Herrlich süße Früchte, die leicht vom Stein gehen und keinen einzigen Wurm beherbergen, erfreuten uns und unseren ganzen Freundeskreis.
Wenn wir die Natur lassen, sie zulassen, dann setzt sich zuweilen das Urwüchsige gegen das Aufgepfropfte durch und beschenkt uns reichlich in Hülle und Fülle ganz ohne unser Zutun.
Für dieses immerfort Werdende, das Wachsende, das Grenzen Durchbrechende, das Urwüchsige, das Nährende, für die unbändige Fülle der Schöpfung lobe und danke ich Gott an diesem Erntedankfest.