Bereitet dem Herrn den Weg: denn siehe, der Herr kommt gewaltig.
(Die Bibel, Jesaja 40, 3.10)
Wenn ich den Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Jesaja lese, kommt mir die Krippe „im Stall von St. Michael“ in den Sinn. In der Kurzen Straße, direkt gegenüber vom Göttinger Markt, wird den Besuchern schon der Weg dorthin gewiesen. Ein mit Stroh ausgelegter Pfad führt durch den Innenhof hinter die Kirche. Wer dem Pfad folgt - vorbei an Strohballen, lebensgroßen Schafen und an Propheten, die die nahende Geburt des Retters verheißen - gelangt zum Stall, in dem die Krippe aufgebaut ist.
Diese Krippe lebt. Sie verändert sich. Am 6. Dezember kommt Nikolaus per Segelschiff an, dann wieder stellen Marktszenen die Ankunft des Heiligen Paares in Betlehem dar.
Der Stall ist noch leer, nur von Kühen bewohnt. Schafe grasen in der Gegend. Auch ein Fuchs, der sich am Bach trollt, ist zu sehen. Erst am 4. Advent ziehen Maria und Josef in den Stall ein.
Diese äußerlich sich verändernde Szenerie malt den Weg hin zu dem Wunder, das wir jedes Jahr an Weihnachten feiern. Jede Woche schaue ich vorbei „im Stall von St. Michael“ - in adventlicher Erwartung - und lasse mich hineinnehmen in die Bilder der Reise von Josef und Maria. Ich folge ihnen bis hin in den Stall, in dem Gott zu uns Menschen auf die Welt kommt, ganz klein und hilflos und doch so gewaltig, dass er die Welt erhellt und trägt.
Einen besinnlichen 3. Advent wünscht Ihnen Ihre Ute Fiuza
Quelle: Ludger Joos & Wiebke Vielhauer
