© Wiebke Vielhauer

Frühstücksgedanken am 10. Sonntag nach Trinitatis

Sat, 07 Aug 2021 22:00:00 +0000 von Wiebke Vielhauer

Gott hat den Sabbat für den Menschen gemacht
 
Da bekommen sie Ärger. Das darf nicht sein! Wo kämen wir hin… Das Gesetz, es bestimmt, was du tun darfst und vor allem, was du nicht tun darfst. Und wer das Gesetz nicht einhält, bekommt Ärger. Dabei war es so schön. Jesus geht am Sabbat, dem jüdischen Feiertag, durch die Felder. Seine besten Freunde, seine Jünger, sind bei ihm. Die Sonne am Himmel. Die Kornfelder links und rechts des Weges. Die Ähren prall gefüllt.
Seine Jünger haben Hunger. Sie bedienen sich und fangen an, Ähren auszuraufen, um sie zu essen.
Aber da treten die Gesetzeshüter auf den Plan. Die Pharisäer wissen genau, was im jüdischen Gesetz steht. Es ist verboten, am Sabbat Ähren abzuraufen. Denn das ist wie Ernten. Und das darf am Sabbat nicht sein. Sie sprechen Jesus an: Sieh nur, was sie tun, deine Jünger! Sie übertreten das Sabbatgebot.
Und wie reagiert Jesus? Er sagt nicht, das Gesetz würde für ihn nicht gelten. Aber er hält auch seine Jünger nicht zurück, weiter von den Ähren zu essen. Er erklärt vielmehr die eigentliche Bedeutung des Gesetzes. Es ist für das Leben gemacht. Menschen sollen sich an ihm ausrichten, um sich zu orientieren. So sind die zehn Gebote zu verstehen. So ist auch das Sabbatgebot zu verstehen.
Am Sabbat soll die Arbeit ruhen. Das ist gut für alle. Aber wenn Menschen hungern, darf dieses Gebot übertreten werden. Denn Gott hat den Menschen nicht für das Sabbatgebot gemacht, sondern das Sabbatgebot für den Menschen.
Jesus will die Gebote nicht abschaffen. Er will sie aber zu ihrer eigentlichen Bedeutung zurückführen. Nämlich das Leben zu fördern. Das Zusammenleben zu regeln. Und auf den hinzuweisen, aus dessen Liebe die Gebote erwachsen sind. Denn Gottes Liebe soll sich in ihnen allen spiegeln.
Und dies ist das höchste Gebot, und es gilt für Christen und Juden gleichermaßen:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Das andere ist dies: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk. 12, 30f)
 
In diesem Sinne wünscht Ihnen einen gesegneten Sonntag
Ihr Pastor in Ruhe Wolfgang Schäfer
Quelle: Ute Schäfer & Wiebke Vielhauer
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